Häufige Fragen

Frequently asked questions

Was ist Yoga?

Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit (alte, vedische Sprache) und steht für ‚yuga‘ auch ‚Joch‘ und ‚yuj‘ für ‚anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren‘. Diese Übersetzung wird als „Vereinigung“ oder „Integration“ interpretiert und als Verfahren zum Erlernen von Disziplin angesehen. Es geht darum, den Körper an die Seele zu binden, um mit dem Bewusstsein eins zu werden. Jeder Weg zur Selbsterkenntnis kann als Yoga bezeichnet werden, daher werden im Hinduismus verschiedene Yoga-Wege beschrieben. Als zentraler Ursprungstext für philosophische Anleitungen des Yoga gilt das Yogasutra nach Patanjali, das vor ungefähr 2000 Jahren geschrieben wurde . Die Sutren sind eine Sammlung von 195 Schriften, in denen unter anderem der 8-gliedrige Yogapfad beschrieben wird:

  • 2015-05-09-12-16-25-1Yamas – der Umgang mit der Umwelt
  • Niyamas – der Umgang mit sich selbst
  • Ãsanas – der Umgang mit dem Körper
  • Prãnãyãma – der Umgang mit dem Atem
  • Pratayãhãra – der Umgang mit den Sinnen

6 – 8. Samyãma – der Umgang mit dem Geist

  • Dhãranã – Konzentration
  • Dhyãna – Meditation
  • Samãdhi – das Höchste: die innere Freiheit

Durch das Erkunden der acht Glieder des Yoga wird das eigene Verhalten im Außen verfeinert und die Konzentration nach Innen geschult, wodurch letztendlich Samadhi – die höchste innere Befreiung oder auch Erleuchtung – erreicht werden soll.

Im westlichen Yoga beschäftigen sich die meisten Menschen mit dem dritten Teil des achtgliedrigen Yoga-Pfads, der Asana Praxis. Diese Praxis ist ein Programm körperlicher Übungen, die dabei helfen soll, den Körper zu reinigen und die physische Kraft und Ausdauer zu entwickeln, die für die langen Zeiten der Meditation notwendig sind.

Eine Frau, die Yoga praktiziert, wird „Yogini“ und ein Mann, der Yoga praktiziert, als „Yogi“ bezeichnet.

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Was heißt Hatha?

Das Wort „Hatha“ bedeutet übersetzt Willenskraft oder Hartnäckigkeit. Im Hatha Yoga werden eine Reihe von körperlichen Übungen (Asanas) praktiziert. Die Haltungen zielen darauf ab, die Hauptenergiekanäle, wie z.B. die Wirbelsäule, zu öffnen.

Im Wort Hatha sind die Übersetzungen „Ha“ für Sonne und „tha“ für Mond enthalten. Dies bezieht sich darauf, dass in der Yoga Praxis Gleichgewicht und Balance zwischen der maskulinen Seite (Sonne, aktiv und heiß) und der weiblichen Seite (Mond, aufnehmend und kühlend) hergestellt und unterstützt werden soll. Es geht im physischen Körper um Kräftigung und Flexibilität und um den Ausgleich von Anstrengung und Hingabe in unserer Praxis.

Hatha Yoga dient als Werkzeug für Transformation. Es werden die Aufmerksamkeit auf den Atem, das Hinhören zum eigenen Körper und die Beobachtung des Geistes geschult. Das Üben der wertfreien Beobachtung hilft uns, den Moment des Augenblicks stärker wahrzunehmen.

Was heißt „OM“?

Om – oder auch Aum – kommt aus dem Sanskrit und ist eine Silbe die bei verschiedenen Kulturen und philosophischen Anschauungen als heilig gilt. Die Silbe ist ein Mantra (Hymne, Lied, Spruch) oder eine Vibration von der gesagt wird, dass sie der Ursprungsklang des Universums ist.
Wie Wissenschaftler heute wissen, bewegt sich das gesamte Universum: Nichts ist jemals still oder fest. Alles, was existiert, pulsiert. Die alten Yogis sagen, dass durch das Pulsieren eine rhythmische Schwingung entsteht, eine Vibration die als „Om“ bestimmt wird. Es wird gesagt, dass dieser Sound bei genauem Hinhören in jedem natürlichen Geräusch, wie im Rauschen der Blätter, im Inneren einer Muschel oder im Klang der Wellen am Ufer, vernommen werden kann.
Das Singen (auch Chanten genannt) des Om’s ermöglicht es, die eigenen Erfahrungen als Abbild der Bewegung des gesamten Universums (Sonnenauf- oder –untergang, die Mondgezeiten, Ebbe und Flut, den Schlag unseres Herzens) wahrzunehmen. Durch das Chanten des Om begeben wir uns auf die Reise der universellen Bewegung, die Erfahrung unseres eigenen Atems, zum Bewusstsein und der Wahrnehmung unserer physischen Energie. Und vielleicht kann es beruhigen und ermutigen, wenn wir in all dem einen größeren Zusammenhang erkennen.

Warum sind viele Yogis Vegetarier?

Das erste Prinzip der Yoga Philosophie ist Ahimsa. Dieses Wort bedeutet (aus dem Sanskrit übersetzt) Gewaltlosigkeit. Nach Ahimsa ist das Töten oder Verletzten anderer Lebewesen und sich selbst untersagt. Dieser Vorstellung liegt das Wort Karma zugrunde, das als Interpretation des Sprichworts „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu“ herangezogen werden kann.
Einige Yogis interpretieren dieses Prinzip damit, keine tierischen Produkte mehr zu essen. Es bleibt wohl eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Vegetarier zu sein, soll nicht anderen Menschen aufgezwungen werden – eine solch aggressive Handlung ist kein Ausdruck von Ahimsa.

Ist Yoga religiös?

Yoga ist keine Religion und wird auch keiner Religion zugeschrieben. Yoga ist eine etwa 5000 Jahre alte Philosophie aus Indien. Als einer der Väter des klassischen Yoga wird Patanjali bezeichnet. Seine Sammlung von Schriften, die Yoga Sutren, bieten einen Rahmen für spirituelles Wachstum und die Kontrolle über den physischen und geistigen Körper. Es kommt vor, dass Yoga mit Anschauungen des Buddhismus oder des Hinduismus kombiniert wird. Für die Praxis des Yoga ist es jedoch nicht notwendig diesen Religionen – oder anderen – anzugehören oder Überzeugungen anzunehmen.

Ich bin nicht flexibel genug, Yoga ist nichts für mich!….?

Viele Menschen denken, sie müssen beweglich sein um Yoga zu üben. Aber genau deshalb lernen wir Yoga! J Wir müssen doch auch nicht Tennis spielen können, um in den Tennis Unterricht gehen zu können. Komm einfach, wie du bist, die Yoga Praxis wird dir helfen, flexibler zu werden und dich in deinem Körper wohler zu fühlen. Durch die Steigerung von Koordination, Konzentration und Kraft steigerst du deine Gesundheit und stärkst das Vertrauen in deinen Körper.

Was brauche ich, um mit Yoga anzufangen?

Was du für Yoga wirklich brauchst, ist deinen Körper, deinen Geist und etwas Neugier. Es kann jedoch zusätzlich hilfreich sein, bequeme Kleidung, d.h. eine atmungsaktive Leggings oder Short, ein Top oder Shirt und etwas Warmes zum drüber ziehen, mitzubringen. Du brauchst kein spezielles Schuhwerk, da barfuß geübt wird. Ein Handtuch kannst du mitnehmen, musst du aber nicht. Wenn du regelmäßig übst, möchtest du dir vielleicht einmal eine eigene Yoga Matte kaufen, in der Zwischenzeit kannst du dir aber in den meisten Yogastudios eine Matte und andere Requisiten ausleihen.

Darf ich vor der Yogapraxis essen?

Grundsätzlich wird empfohlen, 2-3 Stunden vor dem Yoga nichts mehr zu essen. Beim Üben wird dein Körper von rechts nach links gedreht, vielleicht auf den Kopf gestellt und nach vorne, zur Seite und nach hinten gebeugt. Wenn du deine Mahlzeit noch nicht ganz verdaut hast, kann es sein, dass du dies unangenehm zu spüren bekommst. Außerdem braucht das Verdauen von Essen Energie und wenn du Yoga nach dem Essen übst, geht deine Energie in die Muskeln und du kannst nicht gut verdauen.

Was heißt Namasté?

Namasté ist in Indien und anderen asiatischen Ländern eine verbreitete Grußformel. Das Wort stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt „Verehrung dir“. Das Zusammenbringen der Hände vor dem Herzen ist eine Geste für den göttlichen Funken in jedem von uns und drückt den Gruß des eigenen, göttlichen Lichts zu dem dir eigenen, göttlichen Licht aus.

Ich bin Anfänger, was muss ich beachten?

Das Wichtigste, was du wissen musst, ist: Tue niemals etwas, was dir Schmerzen bereitet! Natürlich wirst du dich während dem Yoga anstrengen und deine Muskeln dehnen und das kann auch schmerzhaft sein. Aber es wird sich eher wie ein guter Schmerz, ein Schmerz nach Anstrengung oder Dehnung anfühlen und soll nicht die Art des Schmerzes sein, der dich vor Verletzungen warnt. Wenn du dir einmal nicht sicher bist, bitte spricht mit deinem Yogalehrer!
Körperbewegung kann Muskelkater oder Dehnungsschmerz auslösen, aber niemals den Schmerz mit dem dein Körper versucht, dich vor einer Verletzung zu warnen. Generell, wenn du Schmerzen spürst, komm etwas – oder ganz – aus der Haltung. Vielleicht ist diese Übung gerade nicht gut für dich, vielleicht stimmt aber auch etwas mit der Ausrichtung nicht.
Dein Körper weiß ganz genau, was gut für ihn ist!

Darf ich Yoga üben, wenn ich schwanger bin?

Bitte konsultiere zuerst deinen Arzt, um etwaige Risiken auszuschließen, bevor du Yoga machst! Wenn du vorher noch nie Yoga geübt hast, gilt als allgemeine Regel in den ersten drei Monaten nicht mit Yoga zu beginnen, weil dein Körper nicht daran gewöhnt ist. Wenn dein Körper daran gewöhnt ist, kannst du auch weiterhin praktizieren. Jedoch gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest und die du unbedingt vor der Stunde mit deinem Lehrer besprechen musst. Auch wenn du
weißt, welche Übungen für dich gut oder nicht so gut sind, sprich in jedem Fall vor der Stunde mit deinem Lehrer, sodass dieser Bescheid weiß. Außerdem gibt es viele Yoga Kurse extra für Schwangere.

Darf ich Yoga üben, wenn ich meine Tage habe?

Es ist Geschmackssache, ob du üben möchtest oder nicht. Von Drehungen und Bauchmuskel-Übungen wird eher abgeraten, da die Muskulatur dadurch zusätzlich verkrampfen kann und auch Umkehrhaltungen werden nicht empfohlen, da es den Blutfluss nach unten stört. Hör auf deinen Körper! Vielleicht ist an diesen Tagen eine sanfte Praxis angenehmer.

Kann mir Yoga schaden?

Ja, Yoga kann schaden. Darum achte bitte immer auf deinen Körper und höre darauf, was dir dein Gefühl sagt. Yoga ist kein Wettkampf und jeder Mensch ist komplett verschieden, also egal was deine Nachbarin macht oder der Lehrer dir zeigt, es muss nicht auch gut für dich sein. Bleibe bei dir, erkenne deine persönliche Grenzen und beobachte, ob du sie mit der Zeit sanft ausdehnen kannst. Gib dein Bestes, aber gehe nicht über dein Limit hinaus. Sei gut zu dir und sorge für dich.

Yoga und Verletzungen, was muss ich beachten?

Bitte sprich bei Verletzungen unbedingt immer vorher mit deinem Yogalehrer. Bei akuten Verletzungen halte vorher Rücksprache mit deinem Arzt, um ein Risiko auszuschließen. Bei frischen Operationen braucht der Körper Ruhe, überfordere dich nicht, und gib dir die Zeit zu heilen. Die Yogamatte läuft nicht weg 😉

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Warum immer 108?

Die Zahl 108 gilt in verschiedenen asiatischen Kulturen als heilige Zahl. Tatsächlich gibt es sogar auch mathematische Besonderheiten, z.B. ist der 108-fache Sonnendurchmesser genau die Entfernung zwischen Sonne und Erde. Im Ayurveda werden 108 Marma Punkte, also Druckpunkte oder Energiefelder, beschrieben. Im tibetischen Buddhismus spricht man von 108 Störgefühlen. Im thailändischen Buddhismus haben die Fußsohlen von Buddha-Statuen häufig 108 Zeichen. Eine Mala (Gebetskette) besteht in der Regel aus 108 Perlen zur Wiederholung der Mantras (Verse, Lieder, Hymnen). Die Zahl hat noch viele andere Bedeutungen. In vielen Yogastudios werden aufgrund der Heiligkeit dieser Zahl gerne zu besonderen Anlässen 108 Sonnengrüße geübt.